Geschichte

Gründung

Die Idee zur Gründung eines Feuerwehrmusikzuges ist gewiss unter den Feuerwehren im Amtsbezirk entstanden. Eine erste Zusammenkunft interessierter Personen hatte bereits am 11. April 1979 stattgefunden.

Offiziell artikuliert hat ihn im Jahre 1979 der damalige Amtswehrführer Achim Schöpke. In einer Vorlage für den Amtsausschuss vom 15. Mai 1979 heißt es jedenfalls dazu ganz lapidar: „Die Freiwilligen Feuerwehren des Amtsbezirks haben den Entschluss gefasst, einen eigenen Musikzug zu gründen. Das Amt wird gebeten, die dafür erforderlichen Kosten zu übernehmen.“

Zu diesem Zeitpunkt hatten sich bereits 26 Interessenten für den zu gründenden Musikzug beworben, nämlich aus den Gemeinden Bargstedt (2), Bokel (1), Borgdorf-Seedorf (1), Dätgen (1), Eisendorf (3), Emkendorf (2), Langwedel (6), Schülp bei Nortorf (1), Timmaspe (5), Warder (1) und aus der Stadt Nortorf (1). Als Dirigent und Zugführer war damals Herr Kurt Wilhelm aus Borgdorf-Seedorf, der bereits als Leiter des TuS-Spielmannszuges Nortorf fungierte, vorgesehen. Ausbilder sollte Herr Joachim Schütt aus Bredenbek werden.

Im Amtsausschuss wurde die Sache in der Sitzung am 29. Mai 1979 sehr ausgiebig diskutiert. Die Grundmeinung war von Beginn an positiv, aber auch nicht ohne Skepsis, zumal ja bis dahin keinerlei örtliche Erfahrungen zu dieser Thematik gesammelt werden konnten. Man wollte für eine Grundausrüstung mit Musikinstrumenten sorgen, die jedenfalls für die Phase der Grundausbildung des Orchesters ausreichend sein sollte. Außerdem sollte für die Ausbildung selbst ein Zuschuss von 5.200,– DM bereitgestellt werden. Nach Beendigung der Aufbauphase sollte sich der Musikzug durch entsprechende Engagements nach Möglichkeit selbst tragen. Man war sich im Amtsausschuss aber schon damals darüber einig, dass ein eventuelles Finanzrisiko jedoch in Form von Zuschüssen des Trägers an die noch einzurichtende Kameradschaftskasse des Musikzuges vom Amt getragen werden müsste.

Als Träger des Musikzuges, so war man sich im Amtsausschuss einig, bot sich angesichts der sich abzeichnenden Entwicklung eigentlich nur das Amt Nortorf-Land, da es sich um eine Gemeinschaftseinrichtung aller Wehren des Amtsbezirks handeln sollte. Gegen eine vereinzelte Beteiligung auch von Mitgliedern von Wehren außerhalb des Amtsbezirks, z. B. auch der Freiwilligen Feuerwehr des Unterzentrums Nortorf, bestanden keine Bedenken.

In seiner Sitzung am 29. Mai 1979 fasste der Amtsausschuss bei nur einer Stimmenthaltung folgenden Beschluss: „Der Amtsausschuss ist mit der Bildung eines Musikzuges der Freiwilligen Feuerwehren des Amtes (Amtsmusikzug) einverstanden und begrüßt diese Initiative als einen wertvollen Beitrag zur Förderung und Verbesserung des kulturellen Lebens in unseren Dörfern. Das Amt erklärt sich bereit, die Trägerschaft für diese Einrichtung zu übernehmen. Der Amtswehrführer ist dem Amt im Rahmen seiner Aufgaben (§ 12 Abs. 4 des Brandschutzgesetzes) für die ordnungsgemäße Führung und den bestimmungsgemäßen Betrieb des Musikzuges sowie die sachgemäße Verwendung der diesem zur Verfügung gestellten Haushaltsmittel verantwortlich. Die Kosten für die Anschaffung der Musikinstrumente in Höhe von bis zu 32.000,– DM sowie in diesem Haushaltsjahr voraussichtlich noch aufzuwendenden Grundausbildungskosten für den Musikzug sind im 2. Nachtragshaushaltsplan für 1979 zu veranschlagen.“

Die Gründung des Musikzuges erfolgt am 18. September 1979. Der Musikzug wurde in der Folgezeit aufgebaut und hat sich am 24. Februar 1981 mit Zustimmung des Amtswehrführers eine Musikzugordnung gegeben.

Die ersten Jahre

Nicht Kurt Wilhelm, wie ursprünglich vorgesehen, sondern der Ausbilder Joachim Schütt aus Bredenbek wurde erster Musikzugführer. Die erste Jahreshauptversammlung fand im Februar 1980 im damals noch existierenden Gasthof Ott in Eisendorf statt.

Immerhin hatte der Musikzug zu diesem Zeitpunkt bereits 44 aktive Mitglieder, davon die Hälfte Jugendliche. Mit dem Feuerwehrmusikzug Amt Nortorf-Land erhöhte sich die Zahl der Feuerwehrmusikzüge im Kreisgebiet Rendsburg-Eckernförde auf immerhin 19.

Im Frühjahr und Sommer 1980 wurde eifrig beim Musikzug geübt. Am 1. November 1980 stellte er sich dann mit einem musikalischen Programm erstmalig der Öffentlichkeit im „Holsteinischen Haus“ in Nortorf vor. Die vierzehn vorgetragenen Musikstücke begeisterten das volle Haus. Zu diesem Zeitpunkt spielten 39 Personen im Orchester; 20 betätigten sich in der Anfänger- und Unterrichtsgruppe.

Das Jahr schloss dann für den Musikzug recht erfolgreich dadurch, dass er anlässlich der letzten Amtsausschusssitzung des Jahres 1980 vor diesem Gremium seine inzwischen erlangten musikalischen Qualitäten unter Beweis stellen konnte. Die Freude darüber war einhellig.

Die Folgezeit war durch eine Vielzahl von Auftritten des Feuerwehrmusikzuges bei vielen Anlässen gekennzeichnet. Er erspielte sich rasch einen Namen und fand viel Unterstützung in der Bevölkerung und auch in der Wirtschaft. Ein erster wichtiger Höhepunkt war dann das „Musikfest 82“ vom 24. bis 27. Juni 1982 in einem Festzelt in Bokel. An dieser Veranstaltung nahm auch das befreunde Broager Brandvaerns Orkester aus Dänemark teil.

Schon in den Anfangsjahren begründete sich eine Tradition des Musikzuges, die sich erfreulicherweise bis heute erhalten hat, nämlich die alljährlichen Himmelfahrtskonzerte, die zumeist in einer Gemeinde des Amtes stattfinden, und das jährliche Abschlusskonzert, das stets im Herbst in einem Nortorfer Saalbetrieb stattfindet und in der Regel von einem Theaterauftritt begleitet ist. Selbstverständlich war in der Folgezeit die regelmäßige Teilnahme des Orchesters an den alljährlichen Konzerten von Musikzügen aus dem Kreisgebiet in der Rendsburger Nordmarkhalle.

Im Februar 1984 ernannte die Mitgliederversammlung des Musikzuges seinen „Vater“ Amtswehrführer Achim Schöpke zu ihrem ersten Ehrenmitglied und würdigte damit seine Verdienste, die ihm im Zusammenhang mit der Gründung und dem Aufbau dieser Einrichtung gebührten. Inzwischen war Gründungsmusikzugführer Joachim Schütt aus Bredenbek „nur“ noch Dirigent und musikalischer Leiter und hatte in Klaus Pöhls aus Nortorf einen engagierten Nachfolger als Musikzugführer gefunden. Seit 1985 verfügt der Musikzug auch über eine eigene Fahne, die im Rahmen des Himmelfahrtskonzertes in Brammer feierlich eingeweiht wurde. Außer der Fahne konnte der Musikzug in diesem Jahr auch noch Peter Maffay als sein neues (allerdings eher passives) Mitglied begrüßen. 1986 gab Joachim Schütt den Stab des Dirigenten und Ausbilder an Rainer Spettel weiter.

Sein 10jähriges Bestehen feierte der Musikzug am 21. Oktober 1989 mit einem großen Konzertabend in der Nortorfer Hauptschule, bei dem auch das Broager Brandvaers Orkester, das Danske Orkester und der Tambourkorps mitwirkten.